Thursday 28 August 2014

new websites of Heloise Ph. Palmer

The official information page about muietic artist, pianist and author Heloise Ph. Palmer is now online:


Additionally, there is a subpage, introducing Palmer as a visual artist:



Monday 30 June 2014

new muietic programme by Heloise Ph. Palmer: sprechende Klänge - singendes Wort, premiere on June 28 2014

sprechende Klänge - singendes Wort

- a new muietic event is born.
The premiere took place on June 28 in Stuttgart, Germany.
It was part of the summer festival "Hock am Turm" of the
University of Music and Performing Arts


This event features music by John Palmer, Bill Evans and Robert Schumann,
as well as poetry and images by Heloise Ph. Palmer.
It also featured two world premieres
("hieroglyphs" and "missing rhymes" by John Palmer).

A live recording (audio & video) of this concert can be listened to and watched
online by following this link:



Monday 2 June 2014

On Muïesis (official definition in English)

On Muïesis

Muïesis, or Muiesis, describes an alternative practice to classical music performance routine. Its aim is to encourage deeper levels of reflection and perception of music among performers and their audience.
Muïetic concerts use an external, connecting idea in order to help listeners to perceive music in a more sensitive and all-encompassing way. The musical works are put in a new context, their character, however, is never compromised. The connecting idea can be articulated using any means of expression (poetry, visual arts, theatre, etc.), but it is important that these complement the music and in no way hinder its power of expression or meaning.

Muïesis makes it possible for musicians and the audience to widen their understanding of the cultural context where music springs from. The muietic context allows musical idioms and styles to free themselves from the ghettoization of classical concert tradition. (HP Palmer)

Wednesday 28 May 2014

Musikstudenten beurteilen eine muïetische Aufführung: Patrick Koch

THE RIGHTEOUS FATALE von Heloise Ph. Palmer
Gedanken zu der Aufführung am 5. Mai 2014 von Patrick Koch

„Das Konzert am 5. Mai der Pianistin Heloise Ph. Palmer in Stuttgart war ein besonderes und ungewöhnliches Erlebnis für mich. Noch nie habe ich selbst ein Konzert besucht, das unter einem muietischen Leitgedanken konzipiert war. Doch was ist „Muiesis“? Der Begriff „Muiesis“ wurde und wird von der Pianistin Heloise Ph. Palmer geprägt. „Muiesis“ soll eine alternative Konzertpraxis und -erfahrung sein, die Musiker und Zuhörer gleichermaßen mehr in die Wahrnehmung der Musik einbindet. Dazu werden außermusikalische Elemente wie Texte, Licht und andere [...] Effekte zu Hilfe genommen, die die Wahrnehmung der Musik, die unter einem übergeordneten Leitgedanken steht, unterstützen und ergänzen. Inhalt und Bedeutung der Musik sollen so anders und bewusster aufgenommen, in einem besonderen Kontext aufgefasst und unmittelbar reflektiert werden. Die besondere Struktur des Konzertes soll so die Intentionen eines Stückes besser greifbar machen. [...] Jeder sollte einmal ein solches Konzert besucht haben, um sich einen eigenen Eindruck zu verschaffen, denn dieser ist wirklich komplett verschieden von einem „normalen“ Konzert. Die Stücke, die man sonst durchaus auch in anderen, nicht muietischen Konzerten hören kann, erscheinen hier in einem ganz neuen Licht und werden völlig neu aufgefasst. Man sollte versuchen dieses Gesamtkonzept, bzw. Gesamtkunstwerk, vom Klavier auf andere Instrumente zu übertragen.“
 
Der vollständige Artikel lautet wie folgt:


Thursday 15 May 2014

Interview mit Heloise Ph. Palmer: Muïesis - Aufführungspraxis heute; von Lukas Weerth

Am 5. Mai 2014 fand für die Studenten der Hörerziehungsklassen an der Musikhochschule in Stuttgart eine Aufführung des muïetischen Bühnenprogramms THE RIGHTEOUS FATALE statt. Im Anschluß daran traf sich Lukas Weerth, der diese Aufführung erlebt und sich etwas intensiver mit dem Thema Muïesis auseinandergesetzt hatte, mit Heloise Ph. Palmer für ein Interview:

Muïesis – Aufführungspraxis heute

Lukas Weerth:
Sie touren nicht wie viele andere Musiker mit einem einzigen Programm pro Saison, sondern stellen verschiedene Programme, und innerhalb sehr kurzer Zeitrahmen, vor. Das setzt ein breites Repertoire voraus. Wie kommt es zu diesem, welche Kriterien sind für die Zusammenstellung Ihrer Programme ausschlaggebend?

Heloise Ph. Palmer:
Für die Kreation eines neuen Programms ist mir wichtig, daß ich für Ausgewogenheit in den musikalischen Stilen und Tonsprachen sorge. Nicht nur ermöglicht dies eine länger lebendige und achtsame Wahrnehmung vonseiten des Publikums, es ermöglicht auch mir selbst eine größere Wachheit – es ist einer Reise vergleichbar, die verschiedene Länder miteinander kombiniert. Man gewinnt Überblick über die Reichtümer der Welt und eine gewisse Weitsicht, die bei der exklusiven Vertiefung in eine Einzelheit ausbliebe. Mehr noch, dem Zuhörer, der sich nicht jeden Tag intensiv mit einer neuen musikalischen Strömung beschäftigen kann, wird dadurch auch die Gelegenheit geboten, sich Bezüge untereinander, Ähnlichkeiten zwischen zunächst verschieden anmutenden Stilen und Entwicklungen über die Zeiten hinweg zu erschließen. Ich lege außerdem großen Wert auf Aktualität. Nur von der Tradition gemästete Kompositionen und Stile vorzutragen, ohne auch zu zeigen, welche Entwicklungen diese anstießen – indem ich zeitgenössische Klänge präsentiere – mutet mich sehr rückschrittlich an. Und ist auch kulturgeschichtlich völlig paradox.

Was die Themen meiner Bühnenprogramme angeht, so wähle ich danach aus, was mir persönlich am wertvollsten oder notwendigsten erscheint, daß es kommuniziert werde. Ich nehme meine Umwelt sehr bewußt und achtsam war und führe eine eher kontemplative Lebensweise, die mir Reflexion und eine fundierte Auseinanderse-tzung mit mir wichtig erscheinenden Themen oder Fragestellungen ermöglicht. Diese kann ich dann in meinen Programmen verarbeiten, um wiederum meine Zuhörer zum Nachdenken anzuregen.
Dieser Ansatz opponiert gegen den von mir vielfach empfundenen Ausschluß klassischer Musikerlebnisse aus der Atmosphäre einer tiefgehenden und das eigene Sein verändernden Erfahrung, wie wir sie z.B. ohne zu zögern mit einem Theaterbesuch verbinden würden.

LW: Konzertveranstalter versuchen, vor allem auch moderne oder aktuelle Klänge oder Ästhetik dem Publikum leichter zugänglich zu machen, indem sie in das abendliche Programm Einführungen vortragen. Kann Muïesis als eine Symbiose von Einführung und Konzert angesehen werden? ODER: Macht Muïesis eine Einführung in das Konzert vielmehr überflüssig?

HPP:
Meiner Ansicht nach sind solcherlei Einführungen eher hinderlich. Mit theoretischen oder biographischen Einzelheiten und Erläuterungen soll der Zugang zu den entsprechenden Werken erleichtert werden – dabei bleibt das Musikwahrnehmen doch immer nur durch Hören derselben möglich. Was zieht also ein solches Gerüst - noch dazu in fremder Kommunikationsform, dem Wort, präsentiert - anderes nach sich, als daß sich die schließlich empfangene Musik durch das zuvor „Geimpfte“ adäquat einpasse? Sie wird in das Korsett gepresst, das ein Mensch exklusiv für sie vorgefertigt hat. Aber von welchem Maß an Objektivität vermögen mir noch zu sprechen, wenn ein einzelner für viele und aberviele entscheidet? Denn, versuchen Sie es bitte, man wird als Empfänger der sich anschließenden Klänge stets versucht sein, nur das zuvor Erklärte wiedererkennen zu wollen, befindet sich also in völliger Abhängigkeit zu dem Erläuterten respektive zu dem, welcher dieselben aufgesetzt hat. (Denken Sie jetzt bitte nicht an einen rosa Elefanten!) Sollten mir diese Hinweise beim Hören schließlich doch entgehen, weil ich entweder den Einführungen nicht ganz folgen konnte, oder aber für einen kurzen Moment unaufmerksam war – oder, was hier vielleicht angemessener „überaufmerksam“ heißen sollte, stets gebannt, nichts zu verpassen – kurz, wenn mir etwas nicht einleuchtet wie es zuvor gepredigt worden war, steigt doch nichts anderes in mir auf als das Gefühl größter Unzulänglichkeit.

Wie lange, meinen Sie, werde ich mir die Freude an klassischen Musikerlebnissen, damit verbunden den Wunsch nach reger Wiederholung, unter solchen Bedingungen bewahren können?

Muïesis schreibt nichts vor. In muïetischen Programmen werden die Werke präsentiert wie sie sind. Der Rahmen, in dem sie sich entfalten, ist ein anderer: Durch übergeordnete Themenschwerpunkte, mit denen jeder Konzertbesucher etwas anzufangen weiß, weil sie lebensnah sind und ihn auf emotionaler Ebene berühren, werden die ausgewählten Musikwerke noch immer direkt zugänglich gemacht, nicht indirekt in der Weise, daß allerhand Wissenswertes über sie erklärt und eingetrichtert wird. Muïesis ermöglicht einen unmittelbaren Zugang und macht somit jede Einführung redundant.

LW: Sie sprechen davon, dem Hörer / der Hörerin über Muïesis gleichsam „die Hand reichen“ zu können. Sehen Sie in Muïesis auch eine Art pädagogischen Auftrag?

HPP:
Nein, das ist gerade nicht, was zu erreichen ich beabsichtige. Ich möchte den Zuhörern, die sich trauen klassischen Konzerten beizuwohnen, eine intensivere Wahrnehmung ermöglichen. Intensiver, weil sie in verschiedener Weise stimuliert werden, geistig, emotional, vielleicht spirituell. Intensiver auch, weil sie das unmittelbare Musikerlebnis geboten bekommen, auch wenn sie über keinerlei Hintergrundwissen das erklingende Werk betreffend verfügen. Ich versuche mit Muïesis, den Menschen ein Erleben zu schenken, das sich nicht bereits auf dem Nachhauseweg vom Konzertsaal verliert, sondern das ihnen vielmehr Bereicherung für die nächsten Tage oder gar länger beschert. Wenn mir das gelingt, werden sie in zwingender Folge die Musik wieder hören wollen, sich also bemühen, die entsprechenden Kompositionen in ihr Leben zu integrieren und auch neue kennenzulernen. Und sei es nur eine kürzer weilende Bereicherung, die der Besucher eines muïetischen Konzertes erfuhr, aber auf emotionaler Ebene – also nicht ein flüchtiger Affekt wie Entzücken oder Staunen – sein Bewußtsein wäre schon erweitert worden.
Jede Form der Belehrung liegt mir fern. Besonders auf der Bühne, dem meiner Auffassung nach letzten Ort, an dem belehrt werden sollte. Auch das Theater belehrt uns ja nicht im eigentlichen Sinne, sondern stimuliert vielmehr das eigene Denken und Hinterfragen. Was Muïesis an pädagogischen Qualitäten innewohnt, könnte man vielleicht am ehesten als „Möglichkeit“ oder „Entgegenkommen“ beschreiben. Ich biete etwas an, diktiere niemals! Dies, um gewissen traurigen Entwicklungen in der Rezeption klassischer Musik entgegenzuwirken.

LW: Sie stellen fest, dass sich die Entwicklung der Konzertpraktiken seit der prägenden Klassik weniger groß verändert hat als zuvor. Kann man Muïesis als Fortsetzung der Weiterentwicklung sehen, bzw. welchen Stellenwert kann Muïesis in der Zukunft erreichen?

HPP:
Ich möchte nicht von einer Weiterentwicklung sprechen. Ich habe mich sowohl als ausübende Musikerin als auch als Konzertbesucherin gewissen Dissonanzen ausgesetzt gefühlt, die mich dazu brachten, die bestehende Aufführungspraxis zu hinterfragen. Muïesis ist meine Antwort und ein Vorschlag zur Überwindung einiger Hindernisse. Ich behaupte mitnichten, daß es den einzigen Ausweg darstellt, weshalb ich auch nicht gern verabsolutierte. Ihre Frage kann ich daher nur zum Teil beantworten. Spekulieren über den Erfolg von Muïesis und wie ein solcher aussehen sollte, lehne ich ab. Es wäre schön, ließen sich einige Musikmachende anregen, eigene Versuche zu wagen, mit diesen Mißständen umzugehen – auch deshalb habe ich an der Musikhochschule konzertiert, bzw. stehe Ihnen heute Antwort, als dem Ort, an dem die nächste Generation Musiker nachwächst. Die Gegenwart bezeugt allerdings ein wachsendes Interesse seitens der Besucher muïetischer Bühnenpro-gramme an neuen Wegen und Modi in punkto Aufführung.

LW: Die Themen Ihrer Konzertreihe “Gespinstegarten” obliegen einer umfassend intellektuellen, höchst kreativen und außermusikalischen Kontextualisierung. Nun, da Sie in der Musikhochschule Stuttgart konzertieren, reizen Sie sicherlich einige Studenten, sich von Muïesis als Konzertgestaltung inspirieren zu lassen. Was braucht ein junger Musiker für seine eigene muïetische Programmkreation?

HPP:
Zuallererst Leidenschaft für die Musik. Und damit meine ich authentische Leidenschaft! - Weiterhin bedarf es eines über exhibitionistisches Virtuosentum und Selbstdarstellung hinaus reichenden Respekts gegenüber dieser Kunst. Wo es mir einzig darum geht, meine technischen Fertigkeiten präsentieren zu können und mich dadurch als Wunder oder „teuflisch“ auszuzeichnen, werde ich beim Empfänger auch stets nur Entzücken und Erstaunen auslösen, niemals aber unersetzlich für sein Leben werden. Wo ein Mensch durch Musik im Innern berührt wird, wird er ohne diese nicht mehr auskommen wollen. Das geht freilich über die eigene Person hinaus: Hier geht es wieder um die Musik und nicht länger um den Ausführenden.
Ein Musikstudent sollte vom Wunsch getrieben sein, alles wissen zu wollen, was es über das Werk, welches er sich erarbeitet, welchem er sich annähert, zu wissen gibt. Einschließlich der Hintergrundinformationen über dessen Entstehungszeitpunkt, in geschichtlicher, politischer wie kultureller Hinsicht.
Auch, und damit setze ich meinen zweiten Punkt fort, sollte ein Musikstudent das Hören wiedererlernen. Das Wahrnehmen, als wäre es immer das erste Mal, auch wenn man das Werk in- und auswendig kennt. Wiedergabe des zuvor hundertfach Geprobten bleibt Reproduktion
. Ein Musizieren, das sich über das Hören etabliert, wird zur Kreation. Und dieses Hören endet übrigens keineswegs mit dem Verlassen des Instruments, sondern beginnt vielmehr erst: Es beinhaltet ein Hören dessen, was um mich geschieht. Ein Wahrnehmen der Themen, die relevant genug sind, daß man sie kommuniziere. Wieder und wieder. Immerhin ist auch der Musiker eine in der Öffentlichkeit wirkende Person, hat als solche ein nicht geringes Maß an Verantwor-tung inne. Er darf sich also durchaus über Themen mitteilen oder Fragestellungen anstoßen, die über das rein Musikalische eines Werkes hinausreichen.

Neben der Musik darf man jedoch auch die anderen Künste nicht vergessen. Sie haben es immer wieder geschafft, Musikschaffende zu beeinflussen, zu inspirieren. Und vice versa galt die Musik der Sprache, der visuellen Kunst, dem Tanz etc. als bereichernde Kraft. Man sollte sich also auch in diesen Künsten auf dem Laufenden halten und nachvollziehen können, was sich warum wie entwickelt (hat).

Zu guter Letzt darf natürlich Phantasie nicht fehlen, die wird ohnehin angeregt werden, sobald man beginnt, sich die Welt hörend zu erschließen und achtsam-behutsam wahrzunehmen. Paaren sollte sie sich mit der Bereitschaft Neues zu wagen, selbst wenn es zunächst nur Antagonisten und Opposition als Antwort gibt, und: selbst wenn dies auf den eigenen Hauptfachlehrer zutrifft. Der weiß übrigens auch nicht alles. Und kann sich leider gerade in künstlerischen, eigenständig schöpferischen Fragen sehr häufig als Bremse oder unüberwindliche Wand entpuppen. Dem muß man sich gewachsen zeigen und es als erste Bewährungsprobe sehen, vor der man die eigenen Ideen behaupten und beweisen muß. Man kann ohnehin nur durch Probieren lernen.

LW: In Bezug auf Ihren unübersehbaren Untertitel „in statu nascendi“. Was möchten Sie damit ausdrücken?

HPP:
in statu nascendi
ist für mich von zweierlei Bedeutung. Zunächst entsteht Musik als Zeitkunst stets neu, anders als Skulpturen und Bilder, anders als Wort – der musikalische Aspekt einer Rezitation stellt eine geringfügige Ausnahme, oder eine Zwischenform dar. Da sich Musik also jeden Augenblick neu gebiert und ich als Musiker mich mit ihr – denn nicht nur helfe ich gebären, ich definiere mich ja nur durch dieses – bin ich für diesen Augenblick verantwortlich, beide Seiten naszieren unaufhörlich. Ich identifiziere mich sehr stark mit dieser Wesensart der Musik.

So stark, daß ich mich zweitens nicht gern etikettieren und auf eine Tätigkeit meines Lebens beschränken lasse. Es stört mich persönlich sehr, daß man sich heutigentags über seine Titel oder Berufsbezeichnungen definieren und präsentieren muß. Da zählt nicht mehr die Person, sondern die Arbeitsstelle sagt wer ich bin. Wo es eine solche nicht gibt, werden stolz welche erfunden: „Ich bin Hausfrau und Mutter!“ Das sind keine Berufe und es wäre tragisch, sollten sie jemals zu welchen werden. Das sind Leidenschaften und Lebenswege, die man wählte. Weder besser noch schlechter als der Lebensweg des Karrieresuchenden. Derlei Aussagen zeigen aber deutlich, daß man sich in der Verlegenheit fühlt, mit Etiketten auftrumpfen zu müssen, um den anderen, Berufstätigen, nicht nachzustehen. Ich finde solche Entwicklung äußerst bedenklich und steige bewußt aus, indem ich keinen Beruf auf meine Visitenkarten setze, seien dies meine homepage oder meine Programmhefte.

Mai 9 2014; © Lukas Weerth

Wednesday 14 May 2014

Musikstudenten sprechen über Muïesis - Gedanken zu ausgewählten Werken im Programm

Am 5. Mai 2014 fand für die Studenten der Hörerziehungsklassen an der Musikhochschule Stuttgart eine Aufführung des muïetischen Konzertprogramms THE RIGHTEOUS FATALE statt. Sie waren anschließend gebeten worden, ihre Eindrücke zu verschriftlichen. Nachfolgend eine Auswahl dieser:

Explizit zu erklingenden Werken:

Heloise Ph. Palmers Orestes Stasimo
„Innerhalb des Stückes vollzieht sich wiederum eine Klimax. Diese wird zunächst dadurch erreicht, dass die Lage des Motivs immer weiter hinaufsteigt. Weiterhin aber auch dadurch, dass das Motiv nicht nur stets leicht modifiziert wird und sich die Zahl der chromatischen Durchgänge erhöht. Auffällig auch die „Störmanöver“. Diese werden mittels eingespielter Sprachfetzen (hauptsächlich Konsonanzen) und von der Pianistin gespielter Akkorde vorgenommen. Diese eingeworfenen Akkorde entfalten ihre störende Wirkung vornehmlich dadurch, dass sie bisweilen im staccato gespielt sind, stets aber für unser tonal geübtes Gehör unharmonisch erscheinen. Ganz anders die Einwürfe der türkischen Zimbel. Durch den flächigen Klang, durch die ausgeprägte, für eine Glocke charakteristische sustain-Phase, erzielt sie beim Hörer viel eher eine „beruhigende“ Wirkung. Resonanzen, die am Klavier erzeugt wurden, nämlich Spektral-, Lokal- und Gesamtresonanz, werden nachträglich durch die live-Elektronik „entwickelt“. Durch das nachträgliche, erneute Anschwellen des Tones erlebt die ohnehin schon klagende Wirkung zusätzlichen Nachdruck.“ (N. Pfeffer, Gitarre)

Heloise Ph. Palmers a netherworld incitement
„Es schließen sich Hintergrundgeräusche aus „abyss“ an, die Künstlerin verschwindet. [...] Beim Ausklang hören wir den Erzähler. Er bezieht die Tragödie von der gerechtfertigten Selbstjustiz des ohnehin vorhandenen Missbrauchs und der Vergeltung von Ungerechtigkeit explizit auf heute. Wir hören Windgeräusche, die Bühne wird schwarz. [...] Die Schmerzenslaute reißen ab und das Bühnenlicht geht an. Wir sehen Klytaimestra verhüllt und es folgen abwechselnd griechische und englische Texte. Besonders die englischen Texte sind stark verzerrt, die Stimmlage ist sehr tief und extrem laut. Gleichzeitig schreit die Künstlerin die Passagen. Wir spüren, daß sie nun zerfressen vor Hass und Rache ist und beginnt, die göttlichen Furien anzurufen. Klytaimestra enthüllt sich nun und zeigt sich mit roten Stoffen, die nochmals die Rachsucht verdeutlichen. Es herrschen laute elektronische Klänge, die nur durch die ausgeschrieenen Flüche übertönt werden. In diesem Teil wird die Künstlerin schauspielerisch sehr gefordert, sie muß die ermordete Mutter spielen, die rasend vor Wut boshafteste Drohungen ruft. Die Schlussszene dieses wichtigen Aktes bildet die Dolchstoßposition der Protagonistin.“ (R. Gläser, Schlagzeug)

Musikstudenten sprechen über Muïesis - Eindrücke zu THE RIGHTEOUS FATALE

Am 5. Mai 2014 fand für die Studenten der Hörerziehungsklassen an der Musikhochschule Stuttgart eine Aufführung des muïetischen Konzertprogramms THE RIGHTEOUS FATALE statt. Sie waren anschließend gebeten worden, ihre Eindrücke zu verschriftlichen. Nachfolgend eine Auswahl dieser:

THE RIGHTEOUS FATALE - eine muïetische Parabel von Heloise Ph. Palmer:

„The Righteous Fatale – wie man dem Namen des Konzerts vielleicht schon entnehmen kann, konnte man sich auf ein außergewöhnliches Klangerlebnis einstellen. Ich hatte so etwas noch nie zuvor gehört. Es war eine andere, ungewöhnliche Art von Konzert. Es war sehr interessant zu sehen, wie klassische Musik und dazu gespielte elektronische Klänge miteinander harmonieren. Es war die ganze Zeit nur eine einzige Person auf der Bühne. Natürlich gab es die Technik im Hintergrund, aber ich fand es sehr bewundernswert zu sehen, was für ein klangliches Spektakel eine einzelne Person, mithilfe von elektronischen Mitteln, auf der Bühne veranstalten kann. Unter anderem die schauspielerischen Passagen und der rote Faden durch das Konzert, mit den verschiedenen Stationen, sowohl szenisch als auch musikalisch, haben mich sehr beeindruckt und gefesselt. So auch die Verbindung zwischen der dramatischen Lebensgeschichte der Klytaimestra und den musikalischen und szenischen Stücken, die ich [als] sehr faszinierend empfand.“ (K. Krimmel, Gesang)

„Ich habe das Konzept als eine ganzheitliche und in sich geschlossene Darstellung unterschiedlichster Musikstücke wahrgenommen, die auf einer höheren Ebene miteinander verbunden waren. Die dafür gewählte Handlungsebene der mythologischen Erzählungen um Klytaimestra und ihr Leben wurde anhand von szenischer Darstellung, elektroakustischen und visuellen Reizen, sowie Klavierstücken dargestellt. Die Rolle der Pianistin wurde so erweitert und vervollkommnet durch ihre Funktionen als Regisseurin, Sprecherin, Darstellerin Komponistin und ganzheitliche Interpretin. Dieses Konzept ermöglichte es dem Zuhörer, die vorgestellten Musikstücke in einen sinnbildlichen Zusammenhang zu bringen und hat das aktive Zuhören und Empfinden der Musik stark angeregt. Dadurch, dass die Musikstücke alle nicht nur durch den Notentext, sondern auch durch den Kontext ihrer Aufführung der eben erwähnten Handlungsebene interpretiert wurden, konnte ein unmittelbares Empfinden für die Spannungen und die Interpretation im Rahmen der muietischen Aufführungspraxis schon während des Konzertes stattfinden. Dem Zuhörer erschlossen sich Zusammenhänge und Verbindungen in der Musik, die ihm sonst entgangen wären. Aber auch die Beziehung der Musikstücke zueinander sowie das Konzept des Abends, der sich als Gesamtkunstwerk fortschreitend entfaltete, wurde dem Zuhörer erkenntlich. Dies wurde auch durch den nicht gewünschten Applaus zwischen den Stücken unterstützt, da dies ermöglichte, dass die Verbindung und der Zusammenhang der Stücke und der Darstellung keineswegs unterbrochen oder beeinflusst wurde." (S. Rehberg, Gesang)

„Muïesis ist eine Art der Aufführungspraxis von heute, die Heloise Ph. Palmer in ihrem Konzert „The Righteous Fatale“ sehr deutlich zum Ausdruck gebracht hat. Mit ihrem bunt gemixten Programm, basierend auf der griechischen Tragödie der Klytaimestra, griff sie auf einen Reichtum von extramusikalischen Mitteln zurück. Bestandteile waren Farben, Licht, elektronische Musik, eine Art von Textprojektion und der Einsatz von theatralischen Mitteln. Gleich zu Beginn setzte das erste muïetische Mittel ein. Die Pianistin betrat den Konzertsaal mit dem [Werk] „Ritus“ [v. HP Palmer] für 5 Pauken, in der Fassung für soundfile. Diese rein elektronisch erzeugte Musik wurde durch die gezielte Einsetzung des Lichts verstärkt. Dieser erste Eindruck lässt darauf schließen, dass dies kein normales Konzert werden wird. Durch die bewusste Handhabung der elektronischen Mittel Musik und Licht wird die Wirkung des musikalischen Gesamtkunstwerkes enorm verstärkt. Das Konzert ist aufgebaut auf der griechischen Tragödie der Klytämnestra. Ihre Geschichte wird in Form von eingespielten Dialogen nacherzählt. Heloise Ph. Palmer übernimmt dabei ihre Rolle. Sie ist durchweg versunken in ihrer eigenen Gefühlswelt. Soll sie sich nun gegen die ihr widerfahrene Ungerechtigkeit auflehnen, ihren Zorn und ihre Wut herauslassen, oder soll sie sich doch eher schweigend zurücklehnen? Genau in dieser Unwissenheit über ihr eigenes Ego spielt und interpretiert sie ihre Stücke. Das Konzert hat starken Bezug auf heute und spricht jeden Menschen an. [...] Das Klavier allein langt ihr nicht. Sie verbindet schon im zweiten Stück „Orestes Stasimo“ (HP Palmer) den echten Klaviersound mit elektronischen Sounddateien. Fast unmöglich scheint es den Zuhörern zu unterscheiden, was echt ist und was nicht. Desweiteren nutzt sie nicht nur die Tasten des Klaviers, sondern setzt auch gezielt die Saiten dezent und speziell ein, so dass ein neuer Kontrast in der Klangfarbe entstehen kann. Der Zuhörer wird entführt in eine weitaus größere Resonanzwelt. [...] Impulsiv und wütend setzt Heloise Ph. Palmer in ihren Interpretationen viele Zielpunkte, verfeinert durch die Raffinesse der muïetischen Mittel. Den Allegrosatz von Schubert interpretiert sie in einer romantischen Art. Hierbei verzichtet sie auf elektronische Mittel und setzt variiert das Licht ein (verschiedene Farbtöne). Somit gewinnt der hier gespielte unvollendete Satz Schuberts noch mehr an Wirkung. [...] Muïesis ließ das Konzert wie eine Art lebendiger Film erscheinen.“ (L. Breuter-Widera, Trompete)

Musikstudenten sprechen über Muïesis - der Aspekt Gesamtkunstwerk als Mittel

Am 5. Mai 2014 fand für die Studenten der Hörerziehungsklassen an der Musikhochschule Stuttgart eine Aufführung des muïetischen Konzertprogramms THE RIGHTEOUS FATALE statt. Sie waren anschließend gebeten worden, ihre Eindrücke zu verschriftlichen. Nachfolgend eine Auswahl dieser:

Stichwort "Gesamtkunstwerk":

„Die Konzeption des Konzertes als Gesamtkunstwerk wird zunächst im Umgang mit dem Licht deutlich: Es beginnt in Dunkelheit und es endet in Dunkelheit. Weiterhin war auf dem Bildschirm der schemenhafte Umriss eines menschlichen Gesichtes erkennbar, das im Verlaufe des Programms immer deutlicher wurde. Dass das Konzert als eine große Klimax und anschließende Antiklimax aufgebaut ist, wird spätestens in dem Moment klar, als der Höhepunkt erreicht ist, als ein gellender, lang anhaltender Schrei des Todesschmerzes zu hören ist. An die Urzelle des Stücks „Ritus“ für 5 Pauken, welches am Anfang des Programmes steht, wird am Ende kurz wieder erinnert. Durch die genannten Elemente wird von Anfang bis Ende ein großer Bogen gespannt. Das Konzert endet versöhnlich. Die Rache – visuell symbolisiert durch ein Feuer – erlischt. Klanglich hören wir das durch ein lang gezogenes Arpeggio eines C-Dur Akkordes (angereichert durch Septim und Non) und verbal durch die Worte „Heilung ist Selbstverwirklichung“.
Zwischen den Stücken tut sich eine Vielzahl von wechselseitigen Bezügen auf, etwa wenn man den Aspekt der Vielstimmigkeit (Polyphonie) betrachet. So findet das textlich-polyphone
Kahlhiebe sein Pendant in Stephen Montagues Trio. Beide Male wird das Medium Raum verwendet und beide Male stellt sich dadurch der Eindruck ein, völlig umgeben, „gefangen“ zu sein in den Stimmen – hier, wo sich die Stimmen im Dialog befinden wie dort, wo das vom Klavier vorgegebene dreimal zeitlich und räumlich versetzt wiederholt wird. Auch der Hinweis auf die mögliche Erlösung/Heilung tritt in dem von Rache und Zorn durchzogenen Geschehen immer wieder in Erscheinung, so z.B. in Form der türkischen Zimbeln in Orestes Stasimo [v. HP Palmer], in den lyrischen, beruhigten Passagen in Chopins Marche funèbre, in Auferstehn [v. HP Palmer] und eulogy [v. John Palmer]." (N. Pfeffer, Gitarre)

„Das Gesamtkunstwerk, das selbstbewusst und souverän von der Künstlerin in der faszinierenden Form der muïetischen Aufführungspraxis verdeutlicht wurde, hat die Zuhörer gepackt und vom Anfang bis zum Schluss beeindruckt. Die Lyrik, die Kompositionen, das Licht, die Bilder und alle anderen multimedialen Mittel, die verwendet wurden, fügten sich zu einem Gesamtkunstwerk zusammen, in dem die Musik im Mittelpunkt stand.“ (G. Mariani, Violine)

„Ein muïetisches Konzert ist nicht als einfache Unterhaltung oder Entspannung gedacht, sondern fordert vom Zuhörer stets eine aktive Teilnahme und Selbstüberwindung. Dies wird u.a. so realisiert, dass die Zuhörer das Gefühl haben, sich mitten im Geschehen zu befinden. Das Licht fokussiert unsere Aufmerksamkeit auf das Hauptgeschehen [...] und unterstützt dabei gleichzeitig unsere Assoziationen durch verschiedene Farben oder Helligkeitsstufen.“ (I. Penner, Harfe)

Musikstudenten sprechen über Muïesis, teilen ihre Eindrücke mit

Am 5. Mai 2014 fand für die Studenten der Hörerziehungsklassen an der Musikhochschule Stuttgart eine Aufführung des muïetischen Konzertprogramms THE RIGHTEOUS FATALE statt. Sie waren anschließend gebeten worden, ihre Eindrücke zu verschriftlichen. Nachfolgend eine Auswahl dieser:

Eindrücke / Meinungen zum Konzept Muïesis allgemein:

„Muïesis zwingt die Zuhörer aufgrund der Möglichkeit der vielen Einflussfaktoren sich viel stärker mit dem Konzertthema auseinanderzusetzen. Der Zuhörer wird nicht außen stehen gelassen, sondern wird in das dargestellte Thema hineingezogen. Er durchläuft somit zusammen mit dem muïetischen Künstler einen Prozess auf der Suche nach der Botschaft des Aufführungsstücks, welcher am Anfang des Konzertes beginnt und erst am Schluß endet. Der Prozess wird nicht durch Applaus unterbrochen. Muïesis lässt sich mit einem Film vergleichen und ist dabei auch aus mehreren Szenen (Stücken) aufgebaut. Die einzelnen Stücke haben eine festgelegte Aufführungsordnung und müssen stets zusammen ein globales Thema beschreiben. Das Konzert ist zwar aus mehreren einzelnen Kompositionen aufgebaut, deren Vereinigung kann aber auch als eine (neue) Komposition betrachtet werden.“ (I. Penner, Harfe)

„Muïesis ist eine Konzertpraxis, die durch ein Bezugssystem einen Kontext erschafft. Es bietet daher eine Lösungsstrategie, um die Interaktion von Elektronik und klassischem Spiel zu vereinen. Des weiteren ist ein solches Format eine Möglichkeit, ein Konzertprogramm neu zu gestalten, um facettenreiche Raffinessen aufzuzeigen. Das Konzert wird dadurch zum Gesamtkunstwerk.“ (R. Gläser, Schlagzeug)

„Im Mittelpunkt des Szene stand der Eintritt der Klytämnestra, welche selbstbewusst und in vollem Glanze, im Hochzeitskleid mit Schleier, auf die Bühne schreitet. Durch die Musik unterstützt wirkt ihr Blick und ihre Verfassung innerlich sehr gefesselt, hoffnungslos / zuversichtslos und in Gedanken versunken. Der Zuschauer wurde in den Bann der Geschichte gezogen und aufgrund des sehr gut durchdachten und detaillierten Aufführungs- bzw. Inszenierungskonzeptes innerhalb weniger Sekunden hinaus aus dem Alltag und hinein in das Geschehen der Klytämnestra genommen. Die Prinzipien und Konzeptideen von Muïesis, durch welche Musik sensibler und umfassender wahrnehmbar präsentiert wird, die jeweiligen Kompositionen aufgrund der multimedialen Kunstformate einen neuen Zusammenhang bekommen und eine Brücke zwischen den verschiedenen Musikrichtungen und – stilen geschaffen wird, ergeben ein eindrucksvolles Gesamtkunstwerk.“ (L. Hanke, Viola)

„Die verschiedenen Kunstformen zusammen ergeben ein für die muïetische Aufführungspraxis typisches Gesamtkunstwerk. Es dient dazu, den Kontext der Geschichte zu verdeutlichen und vor allem den Zuhörer mit einer Fülle an Gefühlen zu konfrontieren. Es wird eine Stimmung erzeugt, der man sich nicht entziehen kann und [die] einen richtig fesselt. In diesem Konzert bekommen alle Werke, egal welcher Epoche, einen neuen Zusammenhang, da man die Musik an sich deutlicher wahrnimmt. Dabei steht aber nicht jedes Werk allein für sich, sondern ist wie bei einer Brücke mit dem vorhergehenden und nächsten Stück verbunden, es entsteht ein Gesamtkunstwerk.“ (M. Weißmann, Viola) 

„Bei der Entwicklung muïetischer Konzertprogramme ist es für den Musiker nicht ausreichend, nur eine Kunstform zu beherrschen. Er muß alle Kunstformen, die er einbeziehen möchte, verstehen und umsetzen können.“ (I. Penner, Harfe)

Mir hat dieses muietische Konzertprogramm sehr gut gefallen. [...] Es wirkt nicht wie ein klassisches Klavierkonzert. [...] Ich finde, dass ein Konzert, welches auf multimediale Elemente wie Licht, Text, Bilder, Theater/Kostüm und den Raum zurückgreift, eine sehr gute Alternative zum herkömmlichen klassischen Konzert ist.“ (C. Gehrung, Gitarre)

„Ich hatte große Erwartungen auf das Konzert, was mir dann begegnet ist, hätte ich mir jedoch nie vorstellen können: Es war wie ein Wunder. [...] Jedes verwendete Mittel, Zusatzeffekte, Darstellung, Lichtspiele, alles hat das Konzert nur vollständig gemacht. Ich konnte meinen Blick nicht mehr von der Bühne abwenden. Auch das Tragisch-Dramatische des Themas hat mich sehr berührt.“ (Z. Totiauri, Violine)

Musikstudenten sprechen über Muïesis - zum Aspekt multimedia

Am 5. Mai 2014 fand für die Studenten der Hörerziehungsklassen an der Musikhochschule Stuttgart eine Aufführung des muïetischen Konzertprogramms THE RIGHTEOUS FATALE statt. Sie waren anschließend gebeten worden, ihre Eindrücke zu verschriftlichen. Nachfolgend eine Auswahl dieser:

Über die Verwendung extramusikalischer Elemente und deren Umgang:

„Durch die extramusikalischen Elemente bekommt man einen ganz anderen Zugang zur Musik, alles wird viel intensiver und sensibler wahrgenommen. Man kann tiefer in die Musik eintauchen, genauer fühlen, hören und auch sehen. Alles wird verbunden, die Geschichte mit Bildern und Musik. Die Wahrnehmung wird intensiver, die Sichtweise kann verändert werden. Zum Beispiel hätte ich, ohne den Hintergedanken das letzte Stück mit Heilung in Verbindung zu bringen, absolut nicht verstanden, was das soll. Ich hätte nichts mit dem Stück anfangen können. Da ich es aber wusste, war es sonnenklar und absolut passend. Musik kann viel mehr ausdrücken als Worte allein.“ (A. Braun, Klavier)

„Die extramusikalischen Elemente helfen dem Zuhörer, indem sie die Stimmung der Musik verstärken und verdeutlichen. Der Zuhörer wird von den teilweise schockierenden Bildern gepackt und hört automatisch aufmerksamer zu. Wie z.B. das an die schwarze Leinwand projizierte Gesicht der Klytämnestra, das mit einem blauen Licht heller wird und sich fast zu bewegen scheint, wenn die gesprochenen, digital verzerrten Worte heftiger an Bedeutung werden.“ (G. Mariani, Violine)

„Zusammenfassend kann man über dieses muietische Konzertprogramm sagen, dass es die Musik sehr gut durch die verschiedenen Ausdrucksmittel unterstützt. Man kann die einbezogenen Stücke viel intensiver wahrnehmen, da sie in eine Handlung eingebettet sind und somit dem Hörer viel näher stehen. Durch die Benutzung der soundfiles kann man die Musik nicht nur von der Bühne von vorne hören, sondern hat auch noch weitere Lautsprecher, aus denen Musik kommt. In diesem Konzert ist der Zuhörer nicht nur Hörer, sondern bekommt ein ganzes Theaterstück zu sehen und zu hören. Dadurch konzentriert man sich automatisch mehr auf die Musik, da mehrere Sinne angesprochen werden. Interessant an diesem Konzert ist auch, dass eine einzige Person ein Theaterstück mit verschiedenen Rollen und Personen vorstellen kann [...]. Außerdem hilft der gesprochene Text, Verbindungen, aber auch Pausen zwischen den Stücken zu schaffen und lässt die gehörte Musik wirken. Die extramusikalischen Elemente helfen auch die Konzertsituation aufzulockern, da es verschiedenste Klänge, Besetzungen und Arten von Musik als Ergänzung gibt. Man ist gespannt, was als nächstes kommt, da man ja auch eine greifbare Handlung zu sehen und zu hören hat." (C. Gehrung, Gitarre)

"Die extramusikalischen Elemente haben die Musik sehr unterstützt. Mir wurde bewusst, dass man die Musik mithilfe von Licht, Echos, Schauspiel und vielem mehr viel besser wahrnehmen kann. Durch die Technik war man gezwungen, manche Geräusche nur zu hören, man konnte nicht sehen, wo sie erzeugt werden, da war einfach nur der Klang. Man musste sich voll und ganz auf sein Ohr verlassen." (A. Braun, Klavier)

Musikstudenten sprechen über Muïesis - Muïesis als Alternative?

Am 5. Mai 2014 fand für die Studenten der Hörerziehungsklassen an der Musikhochschule Stuttgart eine Aufführung des muïetischen Konzertprogramms THE RIGHTEOUS FATALE statt. Sie waren anschließend gebeten worden, ihre Eindrücke zu verschriftlichen. Zum Thema Muïesis als alternative Aufführungspraxis:

„In der heutigen Zeit ist es aufgrund der permanenten Reizüberflutung im Alltag immer schwieriger geworden, sich auf das Wesentliche zu besinnen. Auch in der Begegnung mit Musik kann es so zu Schwierigkeiten kommen, wenn es darum geht, zum Kern der Musik vorzudringen, die Musik so umfassend wie möglich zu erleben. Die von Heloise Ph. Palmer entwickelte Aufführungspraxis Muïesis setzt an diesem Punkt an und hat das Ziel, dem Zuhörer ein außergewöhnliches Konzerterlebnis zu bieten, indem sie verschiedene Kunstformen vereint, um den Gesamteindruck zu intensivieren und somit einen Weg zum tieferen Verständnis der Musik bahnen möchte. Dabei geht es nicht darum, die Musik mit anderen künstlerischen Inhalten zu überlagern. – Ganz im Gegenteil: die Essenz der Musik soll betont und in den Vordergrund gerückt werden. Ergänzende künstlerische Inhalte können ganz unterschiedlicher Natur sein. In The Righteous Fatale fanden sich so zum Beispiel nicht nur Poesie und Elemente aus dem Theater – sondern auch ein Spiel von Licht und Dunkelheit, welches die dramaturgische Gestaltung des Konzertprogramms zusätzlich umrahmte. Dazu kommt, dass die Reihenfolge der gespielten Werke einem Spannungsbogen folgt, der dem Verlauf eines antiken Dramas gleicht und so zusätzlich die Empfindung für die jeweiligen Werke steigern und ihre Wahrnehmung erleichtern soll. In Kombination mit den ausgewählten Texten ergibt sich also ein Gesamtkunstwerk, in dem die Musik eine Geschichte erzählt – in diesem Fall die der Klytaimestra – und somit greifbarer wird. Insgesamt folgt Muïesis also der Idee, durch die Einbringung verschiedener Künste ein Gesamtkunstwerk zu schaffen, das den Zuhörenden letztendlich die Musik näher bringen soll, als es die bisherige Konzert- und Aufführungspraxis geschafft hat. Durch die Anordnung der Werke in einem thematischen, einer Geschichte folgenden Kontext, werden die durch die Musik ausgelösten Emotionen in einen Spannungsbogen übertragen und intensiviert. Je nachdem, an welchem Punkt des Spannungsbogens man sich im Konzert befindet kann ein Stück also – so war es mein Eindruck – an Intensität gewinnen. Dazu kommt, dass der Musik durch die Verwendung von Sprache, Lauten und Text ein Zugang geschaffen wird, der für manche Menschen im Publikum – vor allem für Zuhörer, die wenig Erfahrung im Umgang mit Musik haben – eventuell leichter zugänglich ist. Ein weiterer Eindruck, den ich durch den Besuch des Konzerts gewonnen habe ist, dass der Zuhörer durch die im Konzertsaal geschaffene Atmosphäre – Licht, Bühnenbild, Kostüm etc. – automatisch in eine besondere Stimmung versetzt wird, die zusätzlich zur inhaltlich-thematischen Ebene dazu beiträgt, die Aufnahmefähigkeit und das Konzerterlebnis zu steigern. Beeindruckend war außerdem, mit welcher Leichtigkeit die Epochengrenzen aufgelöst wurden - von Bedeutung war nur die Essenz der Musik und das, was sie auszudrücken vermochte. Ist man den „normalen“ Konzertbetrieb gewohnt, so ist eine muïetische Konzerterfahrung definitiv außergewöhnlich und spannend.“

© Anna Kramer, Kontrabaß, 6. Mai 2014 

Tuesday 13 May 2014

Musikstudenten beurteilen eine muïetische Aufführung: Verena Denninger

THE RIGHTEOUS FATALE von Heloise Ph. Palmer
Gedanken zu der Aufführung am 5. Mai 2014 von Verena Denninger

„Die Macht der Sinnwelt und die damit verbundene Emotionalität in der Musik, hervorgerufen durch die Art und Weise der Klangwahrnehmung unter Verwendung unterstützender, extramusikalischer, multimedialer Elemente, wird durch die muïetische Aufführungspraxis für die Ausführenden und vor allem für das Publikum zu einem einzigartigen Erlebnis. Bei dem Gesamtkunstwerk ´The Righteous Fatale` (Gerechtigkeit einer Verhängnisvollen), das Heloise Ph. Palmers siebenteiligen Konzertzyklus ´Gespinstegarten` abschließt, wird ein musikalisches Konzept verwirklicht, das die griechische Tragödie der Klytaimestra verarbeitet, und durch diese übergeordnete Idee dem Zuhörer die musikalischen Werke sensibler, erleichternd und umfassender sowie tiefgründiger verdeutlicht, bzw. intensiver näher bringt, um eine ergreifende Wahrnehmung zu stärken. Die Hauptfigur fungiert als die Musik theatralisch untermalendes Leitbild durch das Konzert, welches ein reifes und stimmiges Konstrukt verschiedener Musikepochen und -stilen zu vereinen vermag.  Auf diese Weise ist es dem Publikum möglich, die Musik in einem anders gewonnenen Kontext vollkommen neu zu entdecken, vor allem was bekanntes Repertoire und ´Klassiker` anbelangt, wie hier im Programm Schubert, Chopin und Franck. Auch die noch unbekannten Werke moderner Komponisten oder Uraufführungen gewinnen durch diese ergänzenden Ausdrucksmittel aus Poesie, darstellender oder bildender Kunst an Bedeutung und erzielen eindeutig Begeisterung, selbst bei einem konservativen Publikum, das möglicherweise gegenüber der zeitgenössischen Musik ohne den Einsatz nichtmusikalischer Elemente aufgrund von mangelndem Verständnis eher Ablehnung statt Überzeugung empfunden hätte. Diese Art der erweiterten Instrumentation konzentriert sich nicht nur auf die jeweilige Verbindung zu einem einzelnen Musikstück, sondern ermöglicht eine gesamte Konnexion aller aufgeführten Werke,  ohne dabei die im Vordergrund stehende Musik in ihrer Führungsposition oder Natürlichkeit zu schwächen. Dies hat inspirierende Wirkung auf den Zuhörer, selbst über das Konzert hinaus. Denn durch die sich während der Aufführung automatisch vollziehende Identifikation mit der Leitfigur Klytaimestra, die in ihrer prekären Situation im Eifer der Rache zur Selbstjustiz greift, dabei das Ego eines Individuums verkörpert, fragt sich der Zuhörer und Zuschauer natürlich in Anlehnung an die eigene Wertevorstellung, ob dies gerechtfertigt ist, beziehungsweise wie man selbst gehandelt hätte. Die Rolle der Hauptfigur schlüpft damit individuell in jeden Konzertbesucher, wodurch dieser in Ambiguität geriet, der Musik die Tore in den eigenen Körper öffnet, um eine innerliche und vermutlich auch äußere Veränderung durchleben zu können, die sich noch Wochen darauf im Alltag vergegenwärtigt und dem Zuhörer eine intime Beziehung zur Musik bereitet. Diese Grenzenlosigkeit der Klangwahrnehmung durch muïetische Unterstützung lässt einen jeden die Musik als etwas viel Größeres und Kunstvolleres begreifen und spüren als das, was sie zu sein scheint, mit dem Ziel sich zu befreien, zu heilen, indem man sich selbst verwirklicht. [...] Dieses Gesamtkunstwerk lässt nicht nur Werke in einem neuartigen Kontext verschmelzen, sondern auch Ausführende mit dem Publikum und der musikalischen Materie, was den Horizont reifen lässt, aber die innere Wertevorstellung zunächst über den Haufen wirft und schlussendlich mit Erfolg eine offene Einstellung gegenüber unbekannter Musik in Bezug auf verschiedene Epochen tief kräftigt."

Der vollständige Arikel lautet wie folgt:

 

Musikstudenten beurteilen eine muïetische Aufführung: Anne Löffelmann

THE RIGHTEOUS FATALE von Heloise Ph. Palmer
Gedanken zu der Aufführung am 5. Mai 2014 von Anne Löffelmann

„Der Besuch des Konzertes „The Righteous Fatale“ war in vielerlei Hinsicht kein alltäglicher Konzertbesuch. Ganz im Sinne des Muïesis Konzeptes wurden alle Sinne angesprochen und somit die Botschaft der Musik durch extramusikalische Elemente und multimedia unterstützt. Darüber hinaus kann man sagen, daß beides ein tieferes Eintauchen in die Musik ermöglicht. Besonders zu erwähnen ist auch der Leitgedanke, der alle Stücke und die multimedialen Elemente zu einem großen Gesamtkunstwerk verbindet. Dieser war in The Righteous Fatale die griechische Sage der Klytaimestra, die den Mord an ihrem Mann und ihrem Kind mit ansehen muß, um danach mit dem Mörder zusammenzuleben. Im Konzert kamen sehr viele extramusikalische Elemente zum Einsatz. [...] Das Erleben eines muïetischen Konzertes war eine neue und sehr interessante Erfahrung.

Der vollständige Artikel lautet wie folgt:

 

Monday 12 May 2014

Musikstudenten beurteilen eine muïetische Aufführung: Franziska L....d

THE RIGHTEOUS FATALE von Heloise Ph. Palmer
Gedanken zu der Aufführung vom 5. Mai 2014 von Franziska L.

„Unter den extramusikalischen Elementen des Konzertes „The Righteous Fatale“ von Heloise Ph. Palmer verstehe ich die Parameter, die den Eindruck und das Empfinden der gespielten Musik verstärken und dem Hörer näher bringen. Dazu gehören die aufgenommenen und elektronisch wiedergegebenen Stimmen, Requisiten wie z.B. ein Feuerzeug, digitale Bilder, die auf die schwarze Leinwand projiziert wurden, Lichteffekte in verschiedenen Farben, das soundfile für die elektronische Musik, aber auch die Garderobe der Künstlerin, die meiner Meinung nach als Kostümierung fungierte. Zudem half auch das Auftreten und gezielte Bewegen der Künstlerin auf der Bühne, die Musik und den muïetischen Kontext des Programms zu verstehen. [...] Ein weiteres sehr wichtiges extramusikalisches Element ist das soundfile, über das durchgehend elektronische Musikelemente oder Stimmaufnahmen eingeblendet werden. Durch dieses Element sind die Möglichkeiten der Künstlerin erheblich erweitert, sich in der Musik auszudrücken und damit ist es ihr auch erleichtert, den Zuschauern die Bedeutung der Musik näher zu bringen. Heloise Ph. Palmer ist hierbei nicht nur auf ein klassisches Instrument beschränkt, sondern ist selbst nur ein Teil einer ganzheitlichen Form: eines Gesamtkunstwerkes.

Der vollständige Artikel lautet wie folgt:


 

Musikstudenten beurteilen eine muïetische Aufführung: Marlene Pschorr

THE RIGHTEOUS FATALE von Heloise Ph. Palmer
Gedanken zu der Aufführung am 5. Mai 2014: Marlene Pschorr

„Das Programm und seine Idee wurden im Laufe des Abends von verschiedenen Elementen erweitert, wie z.B. verschiedenen Soundfiles bzw. dem Spiel mit dem Raumklang der Soundfiles und Aufnahmetechnik, zusätzlichen Instrumenten wie Zimbeln oder auch live electronics, Schauspiel, Lyrik/Poesie, Licht, Bildprojektionen. Diese extramusikalischen [Mittel] haben aus dem Programm ein Gesamtkunstwerk gemacht und einen roten Faden durch die Handlung gezogen. Abschließend kann man sagen, dass das muïetische Konzept nicht nur die Sage um Klytaimestra nachempfunden hat, sondern noch viel mehr Informationen beim Zuhörer hinterließ, die sehr individuell entstanden sind. Gefühle und Gedanken der Klytaimestra waren so einfach nachzuempfinden, vor allem auch durch die schauspielerischen Fähigkeiten der Pianistin Heloise Ph. Palmer. Der Zuhörer erlebt ein Konzert so auf eine völlig neue Weise und der Eindruck bleibt länger im Kopf haften. Vor allem bei den Werken, bei denen durch Lautsprecher aus verschiedenen Richtungen die Musik oder Stimmen zu hören waren, bildete sich ein großer Unterschied zu gewöhnlichen Konzerten. Der Zuhörer war nicht einfach auf die Bühne fixiert, sondern war mitten im Konzertgeschehen. Dies war mit Sicherheit ein Grund, warum man viel lebhafter und intensiver zuhören konnte.“

Der vollständige Artikel lautet wie folgt:

 
 

Sunday 11 May 2014

Musikstudenten beurteilen eine muïetische Aufführung: Sarah Rehberg

THE RIGHTEOUS FATALE von Heloise Ph. Palmer
Gedanken zu der Aufführung am 5. Mai 2014 von Sarah Rehberg

„Ich habe das Konzept als eine ganzheitliche und in sich geschlossene Darstellung unterschiedlichster Musikstücke wahrgenommen, die auf einer höheren Ebene miteinander verbunden waren. Die dafür gewählte Handlungsebene der mythologischen Erzählungen um Klytaimestra und ihr Leben wurde anhand von szenischer Darstellung, elektroakustischen und visuellen Reizen, sowie Klavierstücken dargestellt. Die Rolle der Pianistin wurde so erweitert und vervollkommnet durch ihre Funktionen als Regisseurin, Sprecherin, Darstellerin, Komponistin und ganzheitliche Interpretin. Dieses Konzept ermöglichte es dem Zuhörer, die vorgestellten Musikstücke in einen sinnbildlichen Zusammenhang zu bringen und hat das aktive Zuhören und Empfinden der Musik stark angeregt. Dadurch, dass die Musikstücke alle nicht nur durch den Notentext, sondern auch durch den Kontext ihrer Aufführung und der eben erwähnten Handlungsebene interpretiert wurden, konnte ein unmittelbares Empfinden für die Spannungen und die Interpretation im Rahmen der muïetischen Aufführungspraxis schon während des Konzertes stattfinden. Dem Zuhörer erschlossen sich Zusammenhänge und Verbindungen in der Musik, die ihm sonst entgangen wären. Aber auch die Beziehung der Musikstücke zueinander, sowie das Konzept des Abends, der sich als Gesamtkunstwerk fortschreitend entfaltete, wurde[n] dem Zuhörer erkenntlich. Dies wurde auch durch den nicht gewünschten [, also ausbleibenden] Applaus zwischen den Stücken unterstützt, da dies ermöglichte, dass die Verbindung und der Zusammenhang der Stücke und der Darstellung keineswegs unterbrochen oder beeinflusst wurde[n]. [...] Mit diesem ganzheitlichen Konzept, das Heloise Ph. Palmer dargestellt hat, bietet sie die Möglichkeit, einen Konzertabend nicht als pure Aneinanderreihung einzelner zusammenhangloser Musikstücke aufzubauen, sondern bringt dem Zuhörer vielmehr bedacht ausgewählte und miteinander in Zusammenhang gebrachte, durch gesamtkünstlerische Darstellung interpretierte Werke auf eine viel unmittelbarere Art näher.“

Der vollständige Artikel lautet wie folgt: