Tuesday 13 December 2016

review of Löbejün performance of "frei zu sein. Ein Dialog"



  • Ein besonderes und außergewöhnliches Konzerterlebnis im Loewe-Museum
  • Zu Ehren des 220. Geburtstages von Carl Loewe (30.11.1796) hatte die Internationale Carl-Loewe-Gesellschaft am Sonntagnachmittag, dem 27. November 2016, zu einem   muietischen Klavierkonzert "frei zu sein. Ein Dialog" eingeladen.
  • Die junge Pianistin Heloise Palmer, Stuttgart, nahm die doch recht zahlreichen Gäste auf eine ungewöhnliche Reise mit, die als Dialog mit den Zuhörern Elemente der Poesie mit eigens für sie komponierten, aber auch mit Kompositionen z.B. von Franz Liszt und Arnold Schönberg verband.
  • Die gesamte Performance wurde eindrucksvoll als Multimedia-Inszenierung mit Unterstützung von John Palmer gestaltet, die dem Kammermusiksaal eine völlig neue Ausstrahlung verlieh.
  • Die Loewe-Liebhaber wurden zum Abschluss des einstündigen Konzerts mit Auszügen aus der „Grande Sonate“ von Carl Loewe und „Die Amsel flötet“ sowie einfühlsam gesprochenen Zitaten aus Loewes Selbstbiographie dafür belohnt, dass sie sich auf die Darbietungen von Heloise Palmer eingelassen haben, die in ihren Interpretationen Grenzen zwischen den Genres aufweicht und so ihrem künstlerischen Schaffen einen eigenen Stil der Verbindung von Musik, Literatur und visueller Kunst verleiht.


pictures of the performance of "frei zu sein. Ein Dialog", special version in memoriam Carl Loewe, Löbejün 2016

Heloise Palmer, Nov 2016
Heloise Palmer, Löbejün 2016
Heloise Palmer, Löbejün 2016
Heloise Palmer, Löbejün 2016
Heloise Palmer, Löbejün 2016
Heloise Palmer, Löbejün 2016
Heloise Palmer, Löbejün 2016
Heloise Palmer, Löbejün 2016
Heloise Palmer, Löbejün 2016

images © Dr. Wolfgang Rathgen

Thursday 8 December 2016

Monday 5 December 2016

feedback following a performance of "frei zu sein. Ein Dialog"; Nov 2016

James Ingram (British composer): "It was a great pleasure to come to your concert. I liked the program a lot. Great to see you moving around the stage again! :-)
[...] I rather like being presented with something that isn't too obvious. I especially like the quasi surreal moments that break the piano recital framework. The rubber ball, the changes of costume, strange gestures... As with painting though, complete abstraction can get rather boring/arbitrary. There has to be something behind. Rodin's Balzac springs to mind. And I certainly noticed that there was something behind.
The best Art demonstrates that we don't know it all. It preserves and presents us with a mystery.
Anyway, as I said after the concert, it was great a pleasure being given something that has a higher "Anspruch", and I'll definitely be making an effort to come to your next program!"

Konzertbesucher sendet Gedicht als Dank für "frei zu sein. Ein Dialog"; Nov 2016

Am 22. Oktober 2016 fand in Stuttgart die Vorpremiere von "frei zu sein. Ein Dialog" statt.
Diese Aufführung, sowie die Inhalte des Programms haben einen Gast, Michael Bock, dazu inspiriert, ein Gedicht zu verfassen, welches er freundlicherweise zur hiesigen Veröffentlichung zur Verfügung stellt. Vielen Dank!


Saturday 3 December 2016

snapshots of the Loebejuen performance of "frei zu sein. Ein Dialog"; Nov 27 2016; special version Carl Loewe in memoriam

Heloise Ph. Palmer, Löbejün 2016
Heloise Ph. Palmer, Löbejün 2016
Heloise Ph. Palmer, Loebejuen 2016
Heloise Ph. Palmer, Löbejün 2016
Heloïse Ph. Palmer, Löbejün 2016
Heloise Ph. Palmer, Löbejün 2016

snapshots of the Querfurt performance of "frei zu sein. Ein Dialog"; November 26 2016

Heloïse Ph. Palmer, Querfurt 2016
Heloïse Ph. Palmer, Querfurt 2016
Heloïse Ph. Palmer, Querfurt 2016
Heloïse Ph. Palmer, Querfurt 2016
Heloise Ph. Palmer, Querfurt 2016

snapshots of the Halle performance of "frei zu sein. Ein Dialog"; Nov 20 2016

Heloïse Ph. Palmer, Halle 2016
Heloïse Ph. Palmer, Halle 2016
Heloïse Ph. Palmer, Halle 2016
Heloïse Ph. Palmer, Halle 2016

snapshots of the Pulsnitz performance of "frei zu sein. Ein dialog"; November 19 2016

Heloïse Ph. Palmer, Pulsnitz 2016
Heloïse Ph. Palmer, Pulsnitz 2016
Heloïse Ph. Palmer, Pulsnitz 2016

images of the premiere performance of "To Be Free - a dialogue in seven scenes"; at the ARENA Festival in Riga Nov9 2016

Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016
Heloïse Ph. Palmer, Riga 2016; happy composer Santa Ratniece

images © Martins Vilcens; with special thanks to the ARENA festival of contemporary music

snapshots of the Berlin performance of "Frei zu sein. Ein Dialog"; Nov 18 2016, Ölbergkirche Berlin

Heloïse Ph. Palmer, Berlin 2016
Heloïse Ph. Palmer, Berlin 2016
Heloïse Ph. Palmer, Berlin 2016






Friday 2 December 2016

"frei zu sein. Ein Dialog"; der Dialog zwischen Orfëa und ihrem Alter Ego, © Heloise Palmer

Aufruf der Höheren
Descende, Orfëa, fortunam tuam tempta! visne redire in lucem? ne verteris.
Steige hinab, Orfëa, versuche heute Dein Glück - willst Du ins Licht zurück, so wende Dich nicht um...

Stimme aus Vielen
Wilde Tiere zähmend, Verstorbene zurück ins Leben führend: Orfëa! Gottgesandte, allliebend, Engel: Orfëa!

Orfëa: „Mein Tun ist weder wunderhaft noch bin ich zauberwirkend.
Die Magie ist keine, doch wage ich, denkend und mit Taten, das Unvertraute.“

***

Orfëa: „Leben macht frei!“


ihr Alter Ego: Doch auch das Tier lebt, auch die Pflanze. Dennoch ist der Mensch ungebundener: kann Speise, Wohnraum, Körperbedeckung frei wählen, entscheiden, wann und ob er sich paaren und fortpflanzen möchte. Auch die Zugehörigkeit zu einer Gruppe wählt er selbst, bekennt sich zu Veränderung, wünscht sie sogar.

die Höheren:
ne timueris fluctus; sine eis esses ubi?
Fürchte nicht Vergänglichkeit. Ohne sie, wo wärest Du?


Orfëas Alter Ego: Das allein macht den Menschen nicht frei, es stellt nur eine Höherentwicklung dar,
auch das Tier könnte einst dahin finden. Entscheidend ist Bewußtheit.

Orfëa: „Was ist Bewußtheit? Wie drückt sie sich aus?“


ihr Alter Ego: Geschenke machen, zu helfen, ein Geheimnis - darin zeichnet sich Mensch-Sein aus: Namentlich in der Freiheit, etwas um seiner selbst willen zu tun, ohne anderes zu bezwecken. Freiheit macht menschlich. Wir aber leben Schemata. Uns verlangt nach Sicherheit, die wir durch Routine, Gewohnheiten, Denkmuster und (Vor-)Urteile erschaffen und zu erhalten suchen. Fortan sind wir unfrei, Gefangene unserer Annahmen sehen wir unsere Umgebung durch die Augen einmal angenommener Vorstellungen. -


Erst recht im menschlichen Miteinander: Das Greifen nach uns bekannten Verhaltensmustern, wir nennen es Erwartungen oder Erfahrung. Sie sind weder unumstößliche Gegebenheiten noch bescheren sie uns mehr Freiheit, versklaven uns vielmehr; je besser wir den Menschen entsprechend unserer Gedankenmuster zu kennen meinen, desto weniger nehmen wir von ihm wahr.

Orfëa: „Die Freiheit ist ein Spiel. Gewinnen - verlieren, gewinnen - verlieren. Nimmt man sie zu ernst, ist sie vorüber.“


ihr Alter Ego: Wie bewußt leben Sie? Sie möchten außer Haus gehen, brauchen Geld. Wonach werden Sie suchen?
Nach Ihrer Börse oder nach dem Ort, woselbst Sie das Portemonnaie zuletzt hingelegt haben?
Was nun, wenn dasselbe sich nicht dort befindet, wo Sie es vermuten?

Orfëa: „Bewußtheit zeigt sich in der Frage: Ich frage, also lebe ich.“ -

***

Orfëa: „Was bedeutet Leben für Sie? Das, was ist, oder das, wie es sein sollte?“

die Höheren:
vera libertas non est. vivis. ac vitam vivere liberat.
Oculos aut allevare aut recondere potes; sortem tenes.
aut vigilare aut dormire potes; sortem tenes. aut credere aut scire potes; sortem tenes.
Es gibt sie nicht, die eine
Freiheit. Du bist am Leben. Und leben macht frei.
Du kannst Dein Auge öffnen oder schließen, Du hast die Wahl.
Du kannst wachen oder schlafen, Du hast die Wahl.
Du kannst glauben oder kennen. Du hast die Wahl. 



Orfëas Alter Ego: Leben heißt fragen. Fragen ist suchen. Suchen befreit.
Der niemals gestillte DURST, der uns antreibt, immer neu, hier und jetzt, unendlich oft. -

***



ihr Alter Ego: Frei ist der Mensch, welcher sich mit anderen verbindet. Das Individuelle trennt, setzt ihn der Unsicherheit aus. Dem Unvorhersehbaren. Letztlich dem Unbezwingbaren, denn alle Trennung ist Kampf. Das Bewußtsein der Verbundenheit aller Lebewesen jedoch befreit den Menschen, ermöglicht das Eintauchen und Innewerden des Undenkbaren.
Vergiß die Illusion des Scheidenden. Gedenke dessen, was verbindet:

die Höheren:
 memento lacrimas - memora risum
Gedenke der Tränen, erinnere das Lachen.