Dalla
gioia all’animo – All Freud und hoher Mut, 6.6.13
Tübingen. Zur Woche der italienischen Kultur in Baden-Württemberg genossen
vierzig Zuhörer ein Konzert von Heloise Palmer im Silchersaal des Tübinger
Museums. Die Pianistin brach den Rahmen des üblichen Klavierkonzerts auf: In
vier Themenblöcken reihte sie Werke bedeutender italienischer Komponisten
aneinander, die sie durch Adaptionen von Volksliedern miteinander verband. Auf
diese Weise flossen etwa Melodien von Giovanni Gabrieli, einem der wichtigsten
Komponisten in der Zeit des Übergangs von der Renaissance zum Barock, und des
Filmkomponisten Nino Rota („Der Pate“) ineinander. Darüber hinaus reicherte sie
ihr Programm mit akustischen und optischen Elementen an, die durchaus
Gegensätze schufen: So verband sie die Sonate in g-Moll des romantischen
Komponisten Domenico Cimarosa mit einem Portrait des florentinischen
Machtpolitikers Niccolo Macchiavelli. Auf diese Weise zeigte Heloise Palmer
eine Alternative zur heute gängigen Konzertpraxis auf, die sie Muïesis nennt –
„eine öffentliche Musikausübung, die (mehr) Reflexion und Wahrnehmungsreifung
bei Musik-Gebenden sowie Musik-Empfangenden provoziert.“
mac / Bild: Sommer