Saturday 8 October 2016

"frei zu sein. Ein Dialog" - Hintergrundwissen: die Komponisten - gegen die Konvention

Komponieren GEGEN Konventionen

Gesualdo di Venosa: Gagliarda
- übermäßige Verwendung von Dissonanzen in einer Weise, die erst Jahrhunderte später wieder aufgegriffen wird und dann als "schön" gilt

Franz Liszt: nuages gris (1881)
- besondere Harmonik, freie Tonalität, Spiel mit übermäßigen Akkorden
- Vermeiden einer eindeutigen Tonartenzuordnung
- Wegbereiter der nachfolgenden Komponisten

Ethel Smyth: Aus meiner Jugendzeit!!
- setzte sich mit Streik gegen die Familienwünsche durch: Eine Frau darf Komposition studieren!
- widmet das Werk (Aus m. Jugendzeit!!) der Gattin ihres Lehrers,
mit der sie ein intimes Verhältnis unterhielt
- Stil ist anachronistisch, Verklärung der Jugend als Lebenszeit großer Freiheit
- nimmt sich die Freiheit, das Werk unvermittelt abbrechen und unvollendet zu lassen
- kämpft als Suffragette für die Gleichberechtigung und -stellung der Frau
- ihr The March of Women wird gewissermaßen zur Hymne der Frauenbewegung

Akin Euba: Scenes from Traditional Life (1970)
- verbindet die afrikanischen Rhythmen mit europäischen Kompositionsstilen

Arnold Schönberg: Sechs kleine Klavierstücke op. 19 (1911)
- Ausbrechen aus dem Korsett der Dur-Moll Tonalität, macht damit jeden Ton seinem nächsten gleichberechtigt, unterbindet tonale Hierarchien
- entscheidender Wegbereiter für alle folgenden Kompositionsströmungen und -stile

Giovanni Gabrieli: Ricercar
- ricercare, zu deutsch: (unter-)suchen, wählen, (er-)forschen
- Wegbereiter der Mehrstimmigkeit in der Musik (Doppelchörigkeit in Venedig) und der Kennzeichnung von Ausdruckmöglichkeiten im Notentext